Die Länge des Trinkwassernetzes in Deutschland beträgt etwa 530.000 km – damit ließe sich die Erde am Äquator über 13 Mal umfassen. Rund 3,5 Milliarden Kubikmeter Trinkwasser fließen jährlich durch diese Leitungen – damit könnte ein olympisches 50-Meter-Wettkampfbecken 1,4 Millionen Mal gefüllt werden.
In diesem weitverzweigten Versorgungsnetz entstehen regelmäßig Wasserverluste durch Rohrbrüche oder Leckagen. Der durchschnittliche spezifische reale Wasserverlust liegt bei 0,096 m3 in der Stunde pro Kilometer Rohrnetz. Werden diese Wasserverluste nicht erkannt und behoben, entstehen erhebliche Kosten durch das verloren gegangene Wasser. Nicht selten kommt es auch zu Schäden an Gebäuden und Straßen, im schlimmsten Fall ist die Versorgung von Gemeinden mit Trinkwasser gefährdet.
Neben dem beträchtlichen wirtschaftlichen Faktor hilft ein solches System auch dabei Wasserverschwendung zu vermeiden und leistet so einen wichtigen Beitrag zu einem sinnvollen Ressourceneinsatz, denn Trinkwasser ist unser weltweit wichtigstes Gut.
Ein System zur Rohrbruch- und Leckageüberwachung ist sinnvoll, um Schäden frühzeitig erkennen und beheben zu können. Wir bieten unseren Kunden eine individuell skalierbare und modular aufgebaute Lösung für zuverlässige Prozessinformationen in Echtzeit. So helfen wir Ihnen dabei, die für Sie technisch und finanziell optimale sowie energieeffizienteste Lösung zu finden.
Zur schnellen und zuverlässigen Erkennung von Rohrbrüchen und Leckagen im Versorgungsnetz stehen integrierte Überwachungsfunktionen zur Verfügung. Diese erkennen und alarmieren z.B. Grenzwertverletzungen (Min/Max) und Messwertänderungen, im Vergleich zu festen Schwellwerten oder dynamisch ermittelten Vergleichszeiträumen. Zusätzlich können die Berechnungen auf bestimmte Zeiträume (z.B. Nachtdurchfluss) beschränkt werden.
Spezielle Messwertüberwachungen werden eingesetzt um z.B. Leckagen, Rohrbrüche und Stagnation aufzudecken und sofort reagieren zu können. FlowChief bietet dazu mehrere Methoden:
Beispiel: Der nächtliche minimale Durchfluss ist bekannt, jedoch von gelegentlichen Verbrauchsspitzen durchsetzt. Hier kann der gleitende Mittelwert zur Überwachung verwendet werden. Als fester Schwellwert wird der Durchfluss eingegeben, bei dessen Überschreitung eine Meldung abgesetzt werden soll. Die Überwachung wird auf die Nachtstunden mit minimalem Durchfluss eingeschränkt.
Beispiel: Das nächtliche Minimum des Durchflusses ist bekannt und relativ gleichmäßig (ohne Schwankungen). Dann wird der maximal zu erwartende Durchfluss als Schwellwert und als Überwachungszeitraum z.B. die Zeit von 2 Uhr bis 4 Uhr angegeben. Bei Überschreitung des Schwellwerts kann eine Alarmierung erfolgen.
Beispiel: Ein zu schnell ansteigender Wert, z.B. vom gemessenen Durchfluss, kann mit der Überwachung der Wertänderung (Gradientenüberwachung) erfasst werden. Wenn sich der Onlinewert im angegebenen Beobachtungszeitraum (z.B. 30 Sekunden) um mehr als den angegebenen Schwellwert ändert, wird die Meldung ausgelöst.
Bestimmte Wertüberschreitungen von Maximalwerten (oder Unterschreitung von Minimalwerten) sollen erst nach einer gewissen Zeitspanne gemeldet werden. Die zulässige Stromaufnahme einer Pumpe darf z.B. kurzzeitig über dem Normalwert liegen. Dazu wird eine Einschaltverzögerung von z.B. 30 Sekunden vorgesehen.
Zähler können auf Unter- bzw. Überschreitung eines Minimums oder Maximums überwacht werden. Zeiträume können Tag, Monat oder Jahr sein. Der Zählerstand wird dann jeweils nach Ablauf dieses Zeitraums auf Null zurückgesetzt.
Zähler und analoge Eingänge können auf Stagnation überwacht werden. Wenn sich der Wert im angegebenen Beobachtungszeitraum nicht mindestens um den Schwellwert ändert (Unterschreitung), d.h. bei Stagnation, erfolgt eine Meldung.
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